31.10.06

Diskussion der Oberbürgermeister Beutel & Erwin

Simon Dietzen, OB Erwin (CDU), Nico Ernstberger und Alexander Schmidt

Im Gespräch mit OB Erwin

Gestern abend hatte der Wirtschaftsrat der CDU zu einem Streitgespräch der Oberbürgermeister der Städte Mainz und Düsseldorf, Beutel (SPD) und Erwin (CDU), geladen.

Beide Stadtoberhäupter legten ihre Standpunkte zum Thema Haushaltskonsolidierung vor.

Dabei wurden große Unterschiede deutlich. Der Düsseldorfer OB, der mittels Privatisierungen die Schulden seiner Stadt von 1,5 Milliarden auf 300 Millionen reduziert hat und auch diese Restschulden bis 2008 begleichen wird, setzt auf eine betont unternehmerische Herangehensweise. Er will die Stadt auf ihre Kernaufgaben ausrichten und hat trotz Personalabbau bspw. 125 neue Ordnungsamtmitarbeiter eingestellt.

Ganz anders OB Beutel, der zu Anfang seiner Ausführungen seine prinzipielle Offenheit gegenüber Privatisierungen betonte, bei jeder einzelnen denkbaren Variante im Einzelfall jedoch keinen Vorteil sah. Die kommunale Datenverarbeitung sei von Privaten nicht günstiger zu machen, die Stadtwerke seien ein Vermögen, dass er nicht für Einmaleffekte aus der Hand geben will, den Verkauf von Wohnungsbaugesellschaften halte er aus Mieterschutzgesichtspunkten für fragwürdig (weil Private angeblich die Immobilien verkommen lassen würden); auch seien die Tochtergesellschaften der Stadt in Zeiten hoher Verschuldung "Kompensation" für die eingeschränkte Gestaltungsfähigkeit der Stadt.

Die im "Konsens für Mainz" angedachte Veräußerung der Entsorgungs- und Entwässerungsbetriebe würde OB Beutel am liebsten durch den Verkauf an die stadteigenen Stadtwerke realisieren. Hier zeigt sich auf erschreckende Weise, wie schlecht der OB wirtschaftlich beraten ist. Nur die derzeitige kammeralistische Buchführung erlaubt es, diesen Bilanztrick (ich nehme 200 Mill. aus meiner linken Tasche und stecke sie in die rechte) als Lösungsmodell zu erwägen.

Gezeigt hat sich gestern, dass eine Haushaltskonsolidierung, die Freiräume für den Aufschwung der Stadt schafft, nur durch Mut und Öffnung Dritten gegenüber zu erreichen ist. Gestaltungsspielräume der Stadt neu zu öffnen erfordert in einem ersten Schritt, Einfluß auf die städtischen Tochtergesellschaften abzugeben. So lassen sich neue Ideen und Investoren von außerhalb in unsere Stadt holen.

Durch Zaudern und Abwarten des Sankt-Nimmerleinstags lösen wir keines unserer Probleme!

Privatisierungen sind gewiß kein Selbstzweck. Aber Bedenken dürfen aus unserer Sicht nicht als Ausrede für Stillstand herhalten. Denn das Nicht-antasten der nicht profitorientiert geführten städtischen Töchter (und damit ihre Wertminderung) und die ständige Erhöhung der städtischen Gesamtverschuldung führen zusammen in eine Sackgasse. Die Spielräume der Stadt schrumpfen dann weiter, bis eine Umkehr echte Opfer nötig macht.

27.10.06

Neue Entwicklungen: Stadion für Mainz 05

Die Stadt Mainz hat unter Federführung von Bürgermeister Norbert Schüler (CDU) Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern am Europakreisel geführt und sich mit Vorverträgen den Zugriff auf eine große Zahl dieser Flächen gesichert.

Damit erwächst nun neben dem Bruchweg und dem Kasteler Petersweg eine dritte, längst schon erledigt geglaubte Alternative für den Stadion-Standort.

Aus unserer Sicht darf bei der Freude hierüber nicht außer Vergessenheit geraten, dass das dringendste Problem - die Finanzierung - noch vollkommen ungelöst ist. Das Land hat zwar eine Förderung in Aussicht gestellt. Die Stadt Mainz ist jedoch nicht in der Lage, Finanzmittel bereitzustellen.

Die Option, mit Grundstücken auszuhelfen, halten wir für reine Augenwischerei. Denn diese Maßnahme kostet die Stadt reales Geld. Dass es sich im Verwaltungshaushalt nicht niederschlägt, ist allein der Tatsache zu verdanken, dass die Stadt ihren Haushalt nicht nach den Regeln der doppelten Buchführung (Doppik) aufstellt. Denn dann würde der Abfluß von Vermögen (Schenkung von Grundstücken) mit Euro und Cent verbucht werden.

Wir warnen dringend davor, das städtische Vermögen für private Vereinsinteressen aus der Hand zu geben. Wenn der wirtschaftlich erfolgreiche (2 Mio. € Gewinn) Verein Mainz 05 ein neues Stadion bauen will, nachdem er mit erheblichen Mitteln erst einen Ausbau am Bruchweg bezahlt bekommen hat, dann soll er selber bezahlen oder einen privaten Investor finden, der bereit ist sein eigenes Geld in die Hand zu nehmen.

Die Erpressung der Stadt Mainz mit der Kastel-Alternative ist aus unserer Sicht kein guter Stil.

Mit Sicherheit sind die 05er ein Pfund für diese Stadt. Allen Seiten ist an guter Zusammenarbeit und beiderseitigem Erfolg gelegen. Aber die Verschuldung dieser Stadt trifft alle Bürger - auch 05-Fans - und schmälert ihre Zukunftschancen. Daher muss ein besserer Weg gefunden werden als der des Rufes nach dem Geld anderer.

Cinemayence möglicherweise vor dem Aus

Das bisher mit städtischen Mitteln von ca. 65.000 € im Jahr geförderte "Kulturkino" Cinemayence, das historisch und künstlerisch wertvolle Kinofilme zeigt, steht im Zuge der jetzt beginnenden Haushaltsberatungen (mal wieder) vor dem möglichen Aus.

Angesichts der hohen Verschuldung der Stadt Mainz werden die Mittel im neuen Haushalt eventuell nicht mehr bereitgestellt. Das wäre dann aller Voraussicht nach das Ende für die Kultureinrichtung.

Der ehrenamtliche Kulturdezernent der Stadt, Peter Krawietz (CDU), bedauert diese Entwicklung. Er stellt aber die Verantwortung des Stadtrats heraus.

Natürlich ist es schade, wenn Kultureinrichtungen dem Sparzwang zum Opfer fallen. Einen Ausweg aus dieser Situation sehen wir als JU Mainz-Mitte jedoch nicht. In Städten wie Braunschweig ist die Haushaltskonsolidierung mit teilweise wesentlich grundlegenderen Mitteln (Abschaltung der Straßenbeleuchtung) angegangen worden. In Zeiten wie diesen fordern wir von Kritikern der Kürzung daher Alternativvorschläge für die Finanzierung des Cinemayence.

Rundgang durch die Altstadt

Die CDU Mainz Altstadt organisiert für Dienstag den 07.11. einen Rundgang durch die Mainzer Altstadt. Treffpunkt ist um 19:00 Uhr am Marktbrunnen. Sicherlich ist der Stadtrundgang eine gute Gelegenheit, die Stadt in der wir leben, etwas besser kennen zu lernen.

24.10.06

JU Mainz Blog geht online

Der neue Blog der JU Mainz (unseres Kreisverbands) ist online!

Ihr findet ihn hier.

Darauf sind aktuelle Termine, Fotos und Themen des Kreisverbands zu finden!

Besuch im Schifffahrtsmuseum

Im Rahmen unserer Reihe "Mainz erleben" haben wir uns am Sonntag das Schifffahrtsmuseum angesehen.

















Neben Originalfunden aus der Römerzeit lassen sich dort Nachbauten der Schiffe besichtigen, die vor über 2000 Jahren im römischen Moguntia vor Anker lagen. Die Nachbauten sind mit denselben Werkzeugen und Materialien gebaut worden, welche die Römer zu ihrer Zeit verwendet haben.

Das Schifffahrtsmuseum ist in den mit umfangreichen öffentlichen Mitteln grundsanierten alten Markthallen untergebracht. Das Grundstück befindet sich im Eigentum der Stadt Mainz, ist aber für einen symbolischen Betrag langfristig an das Land verpachtet.

Der Eintritt zur Ausstellung ist übrigens kostenfrei.

19.10.06

Termine (Aktualisierung)

Diesen Sonntag brunchen wir vor unserem Besuch im Schifffahrtsmuseum noch im Collosseo (im Fort Malakoff).

22.10. Brunch im Collosseo (10:30h)
22.10. Besuch im Schifffahrtsmuseum (13:00h)

10.10.06

Vorstandssitzung im Oktober

Morgen in einer Woche - am 18.10. um 20 Uhr - ist unsere nächste mitgliederoffene Vorstandssitzung im "Zum Schambes" in der Mainzer Altstadt.

Wir begrüßen auch gerne potentielle Neumitglieder und Interessierte!

Kontaktdaten: kpl@gmx.de

8.10.06

Termine im November

5.11. Frühstück in der Fiszbah

15.11. Vorstandssitzung im Nirgendwo

siehe für genaue Informationen unter Termine auf unserer Homepage

6.10.06

Grillverbot am Rheinufer

Die JU Mainz-Mitte ist wie die Stadt-JU gegen das geplante Grillverbot am Rheinufer.

Wegen Beschwerden einzelner Anwohner der Taunusstraße hat das Grünflächen-Dezernat einen Satzungsentwurf erstellt, mit dem das Grillen an Teilen der Rheinpromenade verboten werden soll.

Ursprünglich sollte nur noch die Mole am Winterhafen als Grillfläche verbleiben.

Nach Protesten ist nun auch die Fläche vor dem Landtag (Dach des neuen Parkhauses) für das Grillen vorgesehen.

Wir sagen: das gesamte Rheinufer sollte für Freizeitnutzung der (überwiegende jungen) Mainzer offen sein. Es ist über Jahre Ziel der Stadt gewesen, die Belebung des Rheinufers zu erreichen. Kaum hat man dieses Ziel erreicht, soll jetzt eine Rolle rückwärts eingelegt werden.

Mildere Mittel - wie etwa eine zeitliche Einschränkung des Grillens - werden von seiten der Stadtverwaltung aus des Stadtrats als zu kontroll-intensiv abgelehnt. Aber ein Totalverbot ist mindestens genauso kontrollintensiv wie ein Teilverbot!

Wir fordern: Hände weg von solch massiven Nutzungsbeschränkungen!

Terminverschiebung

Der Besuch des Schifffahrtsmuseums wird auf den 22.10.06 verschoben!

siehe auch "Termine" auf www.ju-mainz-mitte.de